Nis Puk auf der Boxberger Steinbank

Nis Puk (Nes Pük oder auch Niss Puck) sind kleine Trolle oder Gnome aus dem Volks-Aberglauben beziehungsweise aus den Volksmärchen, die in Vergessenheit geraten sind.

Nach den Volkssagen und Märchen leben die Nis Puks in Schleswig-Holstein und in ganz Skandinavien auf Dachböden, in Kuhställen oder in Scheunen. Sie passen auf Haus, Hof und Tiere auf, wenn die Bewohner bereit sind, die Kinder und Haustiere gut zu behandeln. Hin und wieder bekommen die Nis Puks aus Dank eine Schüssel Grütze zum Essen. Sie zeigen sich meist nur Kinder und Tieren („Aber auch nur wenn sie wollen“). Man darf Sie nicht ärgern, denn sie können auch ein wenig zaubern!

Kleiner Literaturverweis: 

Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg; Erstdruck: Kiel 1845. Nachdruck, ISBN-13: 978-1482655414 - Es enthält kurze Geschichten vom Nis Puk.

Die Nis-Puk-Skulptur auf der Boxberger Steinbank hält eine kleine Schüssel in der linken Hand (in Erwartung einer Anerkennung für seine hilfreichen Taten). Den rechten Zeigefinger hält sie leicht gekrümmt nach oben (Das typische Homfelder, aber meist doch mehr scherzhaft gemeinte: „Pass op!“).

Warum haben wir Homfelder so eine Bank auf dem Boxberg aufgestellt?

Über Jahrhunderte wurde die Boxberger Heide gemeinschaftlich von den Homfeldern als Weide genutzt (Allmende). Die Homfelder Kinder spielten auf dem Boxberg gegen die Meezer Kinder Fußball. Vor der Bank gab es vor 100 Jahren noch eine kleine Freilichtbühne. Die Homfelder kamen, setzten sich gegenüber in die Heide und lauschten den Theaterstücken. Hinter der Bank gab es Anfang der fünfziger Jahre ein kleines und wohl sehr wildes Tanzlokal. Aber mit der Aufforstung in den Sechzigern und dem Umbau zu einem Naherholungsgebiet entglitt der Boxberg immer mehr den Homfeldern.

Jetzt erscheint es uns manchmal, als eilten Dutzende von Erholungssuchenden über den Boxberg dahin, anstatt bewusst die Besonderheit der Landschaft und Natur in seiner Schönheit und Ruhe zu genießen und einen Augenblick zu verweilen.

Der Boxberg ist ein Teil einer Endmoränenlandschaft, vor langer Zeit von Gletschern aus Skandinavien geformt. Die Kulturlandschaft mit der Heide, den Wiesen, den Knicks, den Feldern und den Wäldern ist einst von den alten Homfeldern angelegt worden.

Die Bank ist ein Versuch, den Homfeldern ein kleines Stück (vielleicht auch nur im Bewusstsein) von ihrem alten Boxberg zurückzugeben und ihn gemeinsam mit der Schrobach-Stiftung so für die Zukunft zu erhalten.

"Tosam een lütten Ogenblick op disse Bank. Von de Homfelder un uns Nis Puk"